Vorwort
Wie es heute noch Werber für die französische Fremdenlegion gibt,
versuchen im 18. Jahrhundert wenig angesehene Individuen, Nachschub für die
preußische Armee anzuheuern. Vor allem ist das der Vorfall zur Zeit
Königs Friedrich Wilhelms I. (1713 / 1740) und Königs Friedrich des
Großen (1740 1786).
Auf der Jagd nach "langen Kerls"
Einer der Werber der damaligen Zeit ist "Swannewärt", der dem preußischen
König Rekruten für die Garde der "langen Kerls" anwirbt. Wahrscheinlich
stammt Swannewärt aus einer Wirtschaft nahe bei Delbrück, die noch heute
der "Schwanenkrug" heißt. Swannewärt lebt auch nach zweihundert Jahren
in der Erinnerung der Bevölkerung zwischen Warendorf und Bielefeld-Delbrück
fort und ist in unserer Gegend ein Schrecken der Kinder, die mit den Worten
"Swannewärt kommt" sich gegenseitig einschüchtern. Nicht minder wissen ältere
Landleute von den Taten dieses ebenso berüchtigten wie rücksichtslosen Werbers
zu erzählen.
Vorfall 1: Menschenraub in Vohren
Den nachfolgenden Bericht über Swannewärt schreibt 1903 Lehrer H. Brokinkel
nach der Erzählung eines damals 74 Jahre alten Landwirts, die dieser von
seinem 1771 geborenen Vater überliefert.
Swannewärt (Schwanenwirt) wohnt in Bielefeld. Von dort aus unternimmt er
seine Streifzüge in den Kreis Warendorf zur "Anwerbung" langer Kerle. Er
vergißt dabei, die ihm geeignet erscheinenden Objekte um ihre Einwilligung
zu fragen, noch denkt er daran, ihnen ein Werbegeld zu zahlen. Vielmehr
sucht er die armen Burschen teils mit List, teils mit Gewalt in seine
Hände zu bringen. So erscheint er eines Tages in Gesellschaft von drei
Helfershelfern am hellen Nachmittag auf einem Acker des Kolons Große
Dütting in Vohren, wo ein Mann mit Düngen beschäftigt ist. Der junge
Mensch ist 18 Jahre alt und 5 Fuß 10 Zoll groß . Swannewärt bittet den
jungen Mann um Feuer. Kaum hat er Stahl und Feuerstein hervorgeholt, als
er auch schon ergriffen und von vier Kerlen trotz heftiger Gegenwehr zu
einem in der Nähe haltenden Wagen geschleppt wird. Er wird gebunden und
in den Wagen gesteckt, und fort geht es der Grenze von Minden zu. Etwa
sechs Wochen nachher erhalten die Angehörigen einen Brief aus Berlin,
worin der junge Mann von seinem Verbleib und von seinem Schicksal Mitteilung
macht. Nach langen Jahren, der Alte Fritz hatte bereits den Thron bestiegen,
gelingt es dem kühnen Burschen 1756, vor Prag zu desertieren und in die Heimat
zurückzukehren. Wie es ihm gelingt, bei vollständiger Unkenntnis in der
Geographie den Weg zur Heimat zu finden, ist mindestens sehr merkwürdig.
Vorfall 2: Berndhinnerk erzählt
Schlotmann erzählt die Vohrener Begebenheit folgendermaßen:
"Berndhinnerk (Bernhard Heinrich) Große Dütting wurde auf Düttings Schafkämpen,
wo er Miststreuen war, von der Bande berwältigt und fortgeführt. Der Knecht,
der den Mist auf den Acker fuhr, sah an den Spuren des Getrampels auf dem Lande,
was geschehen war. Er berichtete eilends dem Vater Große Dütting davon, der
alsbald den Landsturm aufbot, um die Bande einzufangen. Alle Brücken, die
zwischen Warendorf und Clarholz ber die Ems führten, wurden bewacht.
Dennoch schnappte man sie nicht; denn die Werber waren mit Berndhinnerk
bei der Brockermühle (in Herzebrock) über die Ems gekommen. Die Familie
Große Dütting hatte viele Jahre von dem geraubten Sohne nichts gehört.
Eines Abends aber kam er heim. Er hatte sich vorgenommen, sich nicht gleich
zu erkennen zu geben. Als er in die Küche trat, saßen sein Vater und die
männlichen Hausgenossen am Herdfeuer. Er setzte sich zu ihnen, nachdem seine
Frage, ob er übernachten könne, bejaht worden war. Seine Mutter, die in der
Spinnstube war, hörte das Gespräch und sagte sofort: >Der hat ja eine Stimme
wie Berndhinnerk, ich will sehen, wer es ist. Sie erkannte ihn sofort, und
dann erkannten ihn auch Vater und Geschwister. Die Freude war groß. Er mußte
viel erzählen und kam damit tagelang nicht zu Ende.
Über seine gewaltsame Entführung aber sagte er folgendes:
Nach seiner Überwältigung wurden ihm die Hände zusammengebunden, und so wurde
er dann durch Schläge im Eilschritt fortgetrieben. Nachdem er eine Weile
gelaufen war, mußte er einen bereitstehenden Wagen besteigen. Dann ging es
im Trab weiter auf einsamen Wegen durch die Vohrener und Mattelmanns Heide
nach der Brockermühle zwischen Herzebrock und Marienfeld. Dort gelangte man
über die Ems und fuhr nun in größter Eile nach Halle, wo Schwanewert ein
Haus besaß. Hier wurde Rast gemacht und Berndhinnerk so lange gequält, bis er
den Werbevertrag unterschrieb. Dann wurde er an das Werbebureau in Minden
abgeliefert. - Er diente nun lange Jahre im Heer Friedrichs des Großen und
nahm an den schlesischen Kriegen teil. Er hatte schon immer auf eine gute
Gelegenheit zur Flucht gelauert, bis schließlich nahe bei Prag in Böhmen
sich Gelegenheit hierzu bot. Friedrichs Heer wurde bei Köln völlig geschlagen
und versprengt. Da hat Berndhinnerk mit 40 Kameraden die Flucht ergriffen.
Des Nachts wurde marschiert, und am Tage verbargen sie sich, um nicht
erkannt zu werden, im Walde. Da sie nicht wußten, welchen Weg sie einschlagen
mußten, um nicht den Preußen in die Arme zu laufen, begaben sich zwei von
ihnen zum Pfarrer des Dorfes, der ihnen dann auf der Karte den Weg zeichnete.
Nach langem Umherirren war Berndhinnerk nun endlich wieder in die Heimat gelangt.
Er hat noch manches Jahr auf Düttings Hof gelebt, und die Großeltern der Leute,
die heute dort leben, haben ihn recht gut gekannt und sich manchen
Sonntagnachmittag von seinen Erlebnissen erzählen lassen.
Vorfall 3: Westmanns Schäfer
Verwegener noch, als bei dem Sohne des Kolon Große Dütting, geht Swannewärt
vor, als es gilt, den auergewöhnlich langen Schäfer des Kolons Westmann in
seine Gewalt zu bekommen. Er wird einfach zur Nachtzeit aus seinem Bett geholt
und fortgeschleppt. Die Hausbewohner sind aber erwacht und eilen nach dem zwei
Kilometer entfernten Hofe Dütting, um mit Hilfe von dessen Leuten dem
Swannewärt seinen Raub wieder abzujagen. Diesmal hat er seinen mit zwei
Pferden bespannten Wagen bei der Neuen Mühle gelassen. Auf dem Wege dorthin
entdecken die aufgeregten Landleute einen der Räuber, der im Busch versteckt
liegt. Eine gewaltige Tracht Prügel ist sein Lohn. Das Geschrei dieses Räubers
muß aber wohl zu Ohren des in der Nähe vorbeiziehenden Swannewärt gedrungen
sein. Swannewärt ändert seinen Weg, und es gelingt ihm, unter Zuräcklassung
von Pferden und Wagen äber die Heerbräcke mit dem armen Menschen zu entkommen.
Pferde und Wagen werden zum bischflichen Amte Sassenberg gebracht und dort
später öffent lich versteigert. Der lange Schäfer kehrt niemals zurück.
Man munkelt, er sei im Kriege geVorfallen.
Vorfall 4: Berlins Alarmglocken
Ein dritter Schäfer, Schonebecks Schäfer, wird (nach 3J. - Schlotmann) in
der Vohrener Heide bei seinen Schafen überVorfallen und fortgeführt. Er wird
in Berlin ausgebildet. Ehe er in den Krieg kommt, gelingt es ihm, aus Berlin
zu fliehen. Das ist nicht so leicht. Alle Tore der Stadt sind scharf bewacht.
An jedem Tor stehen Tag und Nacht zwei gesattelte Pferde bereit, mit denen
Flüchtlinge sofort verfolgt werden. Sobald die Flucht eines Soldaten bekannt
wird, läuten alle Glocken Berlins. Wer den Flüchtigen fängt, erhält eine hohe
Belohnung. Ein wiedergefangener Deserteur wird sofort erschossen. Dem Schäfer
glückt die Flucht mit Hilfe eines Brauerknechtes (Bierkutscher) aus Potsdam.
Der steckt ihn in ein leeres Bierfaß, drückt den Boden wieder in das Faß hinein,
legt es zu unterst auf den Wagen und fährt dann mit einem hochbeladenen Wagen
leerer Fässer durchs Tor auf Potsdam zu. Sie sind noch nicht weit, da läuten
alle Glocken Berlins. Zwei Reiter sprengen heran. Der Wagen muß halten und
abladen. Als der Knecht eben das letzte Faß vom Wagen rollen will, ruft einer
der Reiter: "Halt! Er ist nicht darunter!" Sie sprengen weiter.
Auch der Schäfer findet, wie sein Freund Berndhinnerk glücklich in die Heimat
zurück.
Vorfall 5: Auf Kusemanns Hof in Überems
Swannewärt ist durch den Verlust seines Wagens und seiner Pferde noch lange
Zeit entmutigt. Gibt es doch in dem einsamen Münsterland noch manch kernigen
Burschen, der eine Zierde für die Riesengarde abgeben kann. So hat auch der
Landwirt Kusemann in Ueberems bei Harsewinkel einen recht wohl geratenen Sohn.
In einer Nacht erscheint der gefährliche Werber mit einem Wagen und zwei
Pferden auf dem Kusemannschen Hof. Der junge Kusemann wird aus dem Bette
geholt, und schon steckt man ihn in den Wagen, als der Vater mit seinen
Dienstboten erscheint, um die die Pferde anzuhalten. Der alte Vater stemmt
sich gegen den Wagen, wobei ihm von Swannewärts Leuten ein Daumen abgeschlagen
wird. Dessen Knechte und Mägde hauen aber so nachdrücklich auf die
Menschenräuber ein, dass sie den Sohn herausgeben und mit ihrem Wagen
Reißaus nehmen müssen. Am andern Morgen begibt sich der Vater zum Fürstbischof,
um die Sache zur Anzeige zu bringen, wobei er seine verstümmelte Hand vorzeigt.
Der Fürstbischof setzt eine Belohnung von ein hundert Thalern für denjenigen
aus, der den Swannewärt bringen wird. Doch der läßt sich nicht abschrecken.
Er wendet sich nach Clarholz, wo ein langer Küster seines Amtes waltet.
Zu diesem kommt er als Frau verkleidet mit der Bitte, ihm gegen ein gutes
Trinkgeld ein Paket nach Herzebrock zu tragen. Der Küster geht darauf ein.
Bei einem sogenannten Heck, das beide übersteigen müssen, sieht der Küster,
dass die Dame Mannshosen trägt. Verdacht schöpfend, wirft er das Paket fort
und sucht in der Flucht sein Heil. Swannenwärt abef ruft ihm nach:
"Ich kriege dich doch noch !"Ob er diesen Ruf später wahr gemacht hat, ist
nicht bekannt geworden.
Vorfall 6: Im oberen Emsgebiet
Heinz Muer geht um 1920 den Erzählungen ber Swannewärt nach und berichtet
zusammenfassend:
In allen Landesteilen wirken des Königs Häscher. So treibt Swannewärt sein
Unwesen im oberen Emsgebiet. Kann er eines neuentdeckten langen Mannes auf
gütlichem Wege nicht habhaft werden, scheut er nach der allbekannten Werbermethode
vor Entfhüru-ng durch Anwendung von List und brutaler Gewalt nicht zurück.
Von vier langen Kerlen - einem Schreiner, einem Schäfer, einem Knecht und
einem Müller, die alle Opfer dieses Menschenräubers werden - erzählt der
Volksmund.
Vorfall 7: Der Schreiner und der Sarg
Bei dem Schreiner bestellen die königlichen Häscher für einen
außergewöhnlich großen Menschen einen Sarg. Der biedere Handwerksmann, wohl
bewußt, da er der größte Mann in der ganzen Gegend ist, nimmt das Sargmaß
nach seiner Körperlänge. Der Sarg ist fertig. Swannewärt und seine Helfer
kommen, finden jedoch den Sarg zu klein. Der erstaunte Tischler aber legt sich
mit den Worten "Er paßt mir ja, und ich bin doch der größte weit und breit"
in den Sarg. Die Häscher, sich freuend, dass der Schreiner ihnen und ihrer
ausgedachten List entgegenkommt, greifen mit Blitzschnelle zum Deckel und
schrauben ihn auf.
Der Riese ist überwältigt, und fort geht es nach- Berlin. Unterwegs findet
der Tischler den Erstickungstod.
Vorfall 8: Der überlistete Schäfer
Der "lange Schaiper" hütet in der Nähe des Eggerlinghofes (jetzt Mackenbrock)
in Lintel (Kreis Wiedenbrück) seine Schafe. Da kommt aus dem Walddickicht
Swannewärt zu ihm, unterhält sich zutraulich und fragt ihn im Laufe der
Unterhaltung, ob er seine Hände noch auf dem Leib falten könne, wenn er
seine Schaiperschüppe in die Ellenbogen über den Rücken lege. Er macht es
vor und der Schäfer ihm nach. Kaum hat es dieser mit Mühe aber so weit
gebracht und seine Hände festgefaltet, als Swannewärt ebenso schnell wie
geschickt eine Schlinge um die Hände legt und den langen Schäfer gefesselt
abfährt.
Der Knecht auf dem Eggerlingshofe, eine Reckengestalt, wird nachts durch
Klopfen an die Schlafkammertür geweckt. Er steht auf kleidet sich notdürftig
an und will zum Kuhstall, wo nach seiner Annahme seine Anwesenheit erwünscht!
wird. Eben die Tür geöffnet, wird der noch schlaftrunkene Knecht geknebelt
und gebunden. Unter Todesdrohungen bringt Swannewärt ihn an eine entlegene
Stelle, wo ein Kutschwagen die Räuber und sein Opfer aufnimmt. Mehrere Jahre
ist der Knecht spurlos verschwunden. Da kehrt er eines Tages heim, schwach
und gebrechlich. Nichts anderes erzählt er, als dass er in England gewesen
sei, und stets betont er nachdrücklich, dass er gar nichts verraten und
sagen dürfe; sonst würden die letzten Dinge für ihn ärger werden als die
ersten. Unweit der Stelle, an der Swannewärt den Schäfer überlistete und
den Knecht im Wagen entführte, befindet sich seit Menschen gedenken ein
tiefes Wasserloch, das heute noch "Swannewärtskuhle" heißt.
Vorfall 9: Der überrumpelte Müller
Ein Müller, dessen Größe weitbekannt ist, steht schon lange auf der Liste
der Werber. Man sagt ihm nach, er könne unter jedem Arm einen Sack Getreide
ununterbrochen einen Kilometer weit tragen. In der Zeit der Hanfernte wird
die Brocker Getreide- und Sägemühle, zwischen Marienfeld und Herzebrock an
der Ems gelegen, nachts zum "Bueken", also zum Hanfbrechen, benutzt. Dann
werden an die Kraft des Müllers hohe Anforderungen gestellt. Tagsüber muß
er Getreide mahlen und Holz sägen und nachts "bueken".
Als wieder einmal alles in tiefem Schlafe liegt und der Müller trotz seiner
Abgespanntheit bei der lauten Klopfarbeit ist, wird er von den auf der Lauer
liegenden Häschern überVorfallen, geknebelt, in den abseits bereitgestellten
Wagen gebracht und entführt.
Vorfall 10: Swannewärt verprügelt
Auf Geißels Hofe in Bokel wird eines Tages auch der lange Schäfer von Swannewärt
überlistet und in seinem Wagen davongebracht. Der Raub wird aber sofort entdeckt.
Man setzt dem Räuber mit mehreren großen Hunden nach. Diese bringen durch ihre
wütenden Bisse die Pferde zum Stehen. Der Schäfer wird befreit und Swannewärt
gehörig verprügelt. Zum Danke für die glückliche Errettung wird dem Landespatron,
dem Heiligen Johannes Nepomuk,an der Brücke bei Depenbuschs Kotten ein Denkmal
errichtet. Die hölzerne Bildsäule ist heute längst zerVorfallen. Den steinernen
Sockel hat der Bauer Geißel auf seinem Hofe aufstellen lassen. Als Swannewärt
wieder einmal einen Schäfer fangen will, bekommt ihm das sehr schlecht.
Vorfall 11: Das Geld in der "Räudebüsse"
Die Geschichte, bei der dem Swannewärt das Fell bei lebendigem Leibe ordentlich
"gegerbt " wird, erzählt Schlotmann mit folgenden Worten: Kommt da der
Swannewärt zu einem Schäfer in Wadersloh, der mit seinem Schäferstab hinter
der Herde steht und sich den frischen Wind lustig um die Nase blasen läßt.
Sein Stab ist gewaltig dick und hat unten die kleine Schaufel und den Haken,
oben aber die "Räudebüsse" (eine Dose mit Salbe gegen die Schafräude).
Heimlich schiebt Swannewärt, während der Schäfer in die Wolken sieht und
vom Wetter erzählt, den Miettaler in die Büchse des Stabes hinein. Dann
geht Swannewärt seiner Wege. Nach einiger Zeit kommt er wieder und will
den Schäfer holen. Als dieser erstaunt fragt
"Wieso?" und "Warum", sagt Swannewärt: "Ich habe dir doch vor drei Wochen
den Miettaler? in die Büchse gelegt."
Da schaut der Schäfer ernsthaft seinen Stab an und
spricht:
"Stüffken, wänn du den Daler sluoken häs, dann saß du auk dine Denste doun! "
Und er schwingt ihn derart auf Swannewärts Rücken, dass der Werber
schleunigst die Flucht ergreift und sich nie wieder bei dem Schäfer
blicken läßt.
Vorfall 12: Der entführte Küster
Einige Monate später werden die Bewohner von Langenberg
in großen Schrecken versetzt. Dort lebt damals der riesengroße Küster
Heinrich Brummel, ein Junggeselle, der ganz allein in der Küsterei haust.
Er wird am Heiligen Abend um 11 Uhr nachts von Swannewärt und seinen Werbern
im Bett überVorfallen und im Dunkel der Nacht fortgeschafft. In Langenberg
bemerkt niemand diesen Vorfall. Als am Weihnachtsmorgen zur Ucht die
Kirchtüren nicht geöffnet, die Glocken nicht geläutet werden und der
Küster nicht erscheint, schöpft man Verdacht. Am Hause des Küsters
findet man die Türen offen und das Bett verlassen.
Die Langenberger beschweren sich über den Bischof bei der Preußischen
Regierung in Berlin, aber ohne Erfolg.

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