Hausinschriften

 

 

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Mit dem Abbruch der Fachwerkbauten verschwinden mehr und mehr die Hausinschriften und die Sprüche am Bosen über dem Herdfeuer. Der Verlust dieser alten Sprüche und Volksweisheiten ist bedauerlich; denn sie sind durchweg allesamt Repräsentanten der Frömmigkeit und der Moral unserer Bevölkerung. Da ihr Wortlaut vielfach holperig ist, beruht darauf, da in den Jahren ihrer Entstehung in den hier wiedergegebenen Inschriften zwischen 1700 und 1884 bei uns zu Lande noch ausschließlich Plattdeutsch gesprochen wird und die Bevölkerung mit dem Hochdeutschen vielfach auf Kriegsfuß steht. Doch eben deshalb sind sie wertvolle Dokumente aus vergangener Zeit.

Nachfolgend 26 Hausinschriften usw., die sich in Bezug auf Marienfeld noch ermitteln lassen.

Marienfeld-Oester (Meier Westmeyer)

Über der Tennentür am Kötterhaus auf dem Haupthof: Gott gebe Glück in diesen Haus / an Menschen und an Fieh, / Alles was da gehet aus und ein. / Gott wolle uns Alle gnedig sein. / Ferdinandt W. Meier und Anna Maria Catharina Su Reda Eh. / Anno 1754, den 16. Julius.

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Marienfeld-Oester (Kötter Heinrich Kreft).

Vor der Tennentür am Wohnhaus:
Ach Gott wie geht es immer zu, / da die mich hassen den ich nichts thu. / Die mir nichts gönnen und nichts Geben, / die müssen doch leiden, da ich thu lebe, / und wen sie Meinen, / ich sei verdorbn, / so müssen sie für sich selber sorgen. / D. 16. Juni 1832. / Pl. Wh. H. K.

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Marienfeld-Oester (Greßmeier).

Balken ber der Tür zwischen Küche und Tenne:
Gott gebe mir einen gesunden Leib, / Dazu ein tugendsames Weib, / Hundert Dukaten in der Not / Und das Himmelreich nach dem Tod.

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Marienfeld-Oester (Kolon Gerhard Kleine Dütting).

Über der Tennentür am Wohnhaus:
Gott der Herr hat seiner Heiligkeit gemäß / ein Wohlgefallen an den Wandel der Gerechten. / Drum leitet er sie auf allen ihren Wegen zu ihren Glücke, er hat aber auch Abscheu vor den Wandel der Gottlosen. / Teodor Poppenborg und Christine Brökelman, den 5. Juny 1844.

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Marienfeld-Oester (Kötter Bernard Ernstnathe).

Über der Tennentür am Wohnhaus:
Jodokus Henrich Michael und Maria Elisabeth Wibbelt haben dieses Haus im Jahre 1833 Bauen und den 30ten April aufrichten lassen. / Wer auf Gott vertrauet / Der hat wohl gebauet / Es gehe wie es geh / Mein Vater in der Höhe/ Er weiß zu allen Dingen Rath. / Mstr. H. L. Boldbecker.

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Marienfeld-Oester (Meier Gerhard Heinrich Westmeyer).

Über der Tennentür am Wohnhause:
Gott schütze dieses Haus / mit deiner mächtigen Hand / und führe uns daraus / Ins ewge Vaterland. / Friedrich Anton Pelckmann genant Westmeier u. Anna Gertrud Westmeiers / M. B. Hunkenschröder, den 19. Julius Anno 1808.

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Marienfeld-Oester (Meier Gerhard Heinrich Westmeyer).

Über der Küchentür an der Nordseite:
Wer gern dem armen Bruder giebt, / Der ists, der Gott und menschen liebt.

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Marienfeld-Oester (Meier Gerhard Heinrich Westmeyer).

Über der Küchentür an der Südwestseite:
Nur da, wo Jeder schuldlos lebt, / nur da wird ächtes glück erstrebt.

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Marienfeld-Oester (Kolon Heinrich Wickern).

Über der Tennentür am Wohnhaus:
O Gott bring diesem Hauß zu Weegen / An Menschen und Vieh einen reichen Seegen. / Johanes Bernardus Marckman genant Heitman, Anna Maria Gedruth Mersman, d. 25. Junius 1798

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Marienfeld-Oester (Kötter Friedrich Füchtenhans).

Über der Tennentür am Wohnhaus:
Gott schütze dieses Haus / Vor Feuer und Brand / Und führe uns dar aus / Ins ewige Vaterland. / Johan Heinrich Pollmeyer, Cath. Margaretha Heedelkötter. / Errichtet den 28. Mai 1884. / Homeyer, Zimmermeister.

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Marienfeld-Oester (Kötter Hermann Niehörster).

Über der Tennentür am Wohnhaus:
O mein Gott beherrsche und suche heim dis Haus / Treibe alle Gespens des Teufels daraus / Dis gebe vist mein Her Jesu Christ / zu deiner Ehr aufgericht. / Johan Bredech Elsabein Fromz. / Anno 1700, den 11. Majus. / M. Johan Beyer.

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Marienfeld-Oester (Landwirt Bernhard Schneppenberg).

Gott segne uns und dieses Haus / und alle die da gehen ein und aus. / Josef Flötotte und Anna Reckhaus. / Anno 1894, 20. May. / Nicolaus Himmerich und Anna Maria Rollff. / A 2ten Augusta anno 1875. / H. M. A. R.

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Marienfeld Oester (Bauer Bernhard Pohlmann).

Wer avf Gott vertrawet / Der hat wohl gebawet / Im Himmel vnd avf Erden. / Johann Gradhvs Gertrvt Niemans / Ehelevte / Den Ji, MAGI.

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Marienfeld-Oester, Deutsches Haus (Viehmeyer-Henrichs).

Wer auf Got vertraut CMB / Der hat wol gebaut. / An Gottes Segen / Ist alles gelegen. / Den 8. Junni, anno 1751. / Anna Margreta Mollers genadt Viemeier / Hermans. Hanhardt genand Viehmeier. / M. E. / W. B.

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Marienfeld-Oester (Meier Viehmeyer).

Das Haus ist wohl gebauet, / Wo man stets auf Gott vertrauet / Der Segen kam von Oben, / Dem Herrn lat uns loben.: Dienen wir treu dem Herrn / So ist sein Segen nicht fern. / Denn Gott schaut auf die Deinen / Im Freuden und im Weinen. / Peter Franciscus Viehmeyer und Dina Althoff aus Westbewern. / Im Jahre 1845, den 7ten Juni. M= W= H.

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Marienfeld-Oester (Landwirt Hermesmeyer).

Gott hat wohlgebaut: / Im Himmel und auf Erden. / Die da ein und ausgehet. / Bartel Niemann und Elisabeth Garrenscher. Anno 1776.

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Marienfeld-Oester (Landwirt Hinkerohe).

Wer auf Gott vertrauet / Der hat wohl gebauet. / Im Himmel und auf Erde. / Hermannus Kohle und Elisabet Wonner. 3/ 5Anno 1764.

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Marienfeld-Oester (Bäckerei Flötotte).

Gott segne uns und dieses Haus / Und alle die da gehen ein und aus. / Josef Flötotte und Anna Reckhaus. / Anno 1894, 29. März.

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Marienfeld-Remse (Bauer Althöfer).

Herr segne alle die hier ein und ausgehen / und alle welche darin wohnen. / Wir wohnen hier nur kurze zeit / dann gehts zur frohen Ewigkeit. / Heinrich Austermann und Maria Specht. / den 7. Mai 1857. / M. W.

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Marienfeld-Remse (Bauer Bernhard Möllenbrock).

Mit christlicher Zufriedenheit / Will ich o Gott in Glück und Leid / Mit kindlichem Vertrauen / Auf deine Vorsicht bauen. / Heinrich Möllenbrock gnt. Hagemeyer und Elisabeth Johansmann Eheleute / Errichtet den 28. Juni 1864. / O. Homeyer, Zimmermeister.

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Marienfeld-Remse (Bauer Alfons Kiffmeyer).

Ach Gott hilf uns. / Erwerben christlich in Leben / Und selig in Sterben. / Christlich gelebt und selig gestben / Der hat auf dieser Welt genug erworben. / Yohan Henrich Kiffmeier und Elisabeth Witkamp. / Meister Ströker / Anno 1831.

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Marienfeld-Remse (Kötter Austermann).

Über der Tennentür am Wohnhaus:
Unseren Ein- und Ausgang Segne Gott / Und gib Uns unser Täglich Brod / Wir Leben nur kurze Zeit / Gott Segne Uns in Ewigkeit. / Heinrich Austermann, Katharina Hunkenschröder / 21. Juni 1884.

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Marienfeld-Remse (Kötter Heinrich Pollmeyer).

Über der Tennentür am Wohnhaus:
Wer auf Gott vertrauet / Der hat wol gebauet / Ich hofe er wird uns hier segnen / Solan wir hie tuhn leben. / Bernardus Bukkhof und Elisabe Baum Eheleute / Anno 1799, den 20. Juni.

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Marienfeld-Remse (Kötter Anton Everwand).

Über der Tennentür am Wohnhaus: Der 26. Januar 1840 war für uns Unglückstag / weil da unser Haus durch Blitz zernichtet lag / Doch Gott und die Menschen Mitleid / Half uns aus dieser Traurigkeit / Wir bitten dich lieber Gott la doch nicht zu / Da der Blitz uns niemals (jemals) Schaden thu. / Christof Everwand Maria Schojohann, den 14. Junius. / Anno 1840. Meister Christof Hölscher.

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Marienfeld-Remse (Witwe Micheel).

Über der Verbindungstür zwischen Küche und Tenne (am Schrank):
Got gebe mich einen gesunnen Leib / Und ein tugensames Weib, / Hundert Tukaten in der Noth / Und das Himelreich nah den Dodt.

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Marienfeld-Remse (Kötter Heinrich Pelkmann gnt. Fuchtmann).

Über der Tennentür am Wohnhaus:
Du wollest, lieber Gott, dieses Haus bewahren / vor Feuer und allen Gefahren. / Gerhard Fuchtmann Anna Maria Kiffmeyer / den 5. Julius 1823 / M. C. Hölscher.

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